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Segeln und Seefahrten

 

Segeln ist ein stummer Dialog mit den Elementen, zumindest mit Wasser und Wind, denn windbewegt sollte das Wasser schon sein. Wind gibt es auf den Azoren immer. Im Sommer bläst er meist nur schwach, im Herbst und Frühjahr kann er zu einer frischen Brise von 3 – 5 Bft. anwachsen. Im Winter ist von Flaute bis Sturm alles möglich. Zwischen den Inseln der Zentralgruppe kann sich eine Düse bilden, die den Wind um 1 – 2 Bft. verstärken kann – also ein perfektes Segelrevier. Die beste Segelzeit ist Mai bis Oktober. In den Wintermonaten, wenn das Azorenhoch weit nach Süden abgedrängt wird, kann es zu heftigen Niederschlägen kommen, zu starker Brandung und Überschwemmungen. Oft genug ist allerdings auch dann der Himmel blau mit kleinen Wölkchen, damit es nicht zu heiß wird, und dann gibt es kaum ein größeres Vergnügen als bei heftiger Brise dahinzusegeln.

Segel- und Mitfahrtouren

Die verschiedensten Charterfirmen bieten Segel- oder Mitfahrtouren an. Diese können auch auf den Azoren selbst gebucht werden. Auf einem Katamaran kann sich ein Anfänger an den Wellengang gewöhnen. Der Atlantik ist schließlich kein Hallenbad. Man heuert entweder als Gast oder als Helfer an. Es werden Häfen angelaufen, so dass beim Landgang Gäste und Crew Land und Leute kennen lernen können. Es sind auch Törns möglich, bei denen eine Woche lang kein Hafen angesteuert wird. Danach ist man wieder froh, festen Boden unter den Füßen zu spüren, oder man bekommt Lust auf die Atlantiküberquerung, von der man schon so lange geträumt hat.

 

Transatlantiküberquerungen

Für Transatlantiküberquerer sind die Azoren ein nahezu obligatorischer Haltepunkt auf dem Weg über den Ozean. Auf allen Inseln gibt es Häfen mit kostengünstigen Liegeplätzen und Versorgungsmöglichkeiten. Unter den Skippern der sieben Weltmeere genießt der Yachthafen von Horta auf Faial einen legendären Ruf, auch wegen Peter’s Café Sport. Hier trinken Seeleute, Walbeobachter, Touristen und Einheimische den besten Gin Tonic des Atlantiks. Es ist eine der bekanntesten Bars der Welt, gleichzeitig Postamt, Wetterstation, Informationsbüro und Wechselstube. Wenige Schritte von hier liegt der viertmeist angelaufene Seglerhafen der Welt, der ausschließlich Yachten und Fischerbooten vorbehalten ist. Sehenswert sind die von den Seglern bemalten Hafenmauern. Aus Dankbarkeit für eine glückliche Ankunft oder als Bitte um eine ebenso glückliche Weiterfahrt haben sich die Schiffsmannschaften mit lustigen, kunstfertigen und immer originellen Bildern verewigt, die von den Kaimauern bis auf die Gehwege reichen. Sie haben so ein beeindruckendes Freilichtkunstwerk geschaffen.

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Segeln vor Pico und Faial

Häfen

Nachdem die Azoren in der Mitte des 15. Jahrhunderts von portugiesischen Seefahrern entdeckt wurden, waren sie wegen ihrer günstigen geographischen Lage in der Mitte des Atlantiks Verpflegungs- und Handelshafen für die mit Schätzen aus den Kolonien beladenen Karavellen und Schutzhafen vor Piratenüberfällen oder gefährlichen Stürmen. Später lagen die Schiffe in den azoreanischen Häfen, um Proviant, neue Besatzungen, Kohle oder Brennstoff aufzunehmen und Neuigkeiten zu erfahren.
Gute Häfen waren für den Azorenarchipel immer von großer Bedeutung. Auch heute noch sind die Inseln geeignete und begehrte Rastplätze für Transatlantik- und Weltumsegler, und die Marinas von Horta auf Faial, Ponta Delgada auf São Miguel und auf Terceira werden oft und gerne angesegelt.
Der modernste und größte Hafen ist wohl die Portas do Mar in Ponta Delgada, der im Jahr 2009 eingeweiht wurde. Er lädt sogar modernste Luxusyachten zum Zwischenstopp ein. Hier befinden sich ein Kreuzfahrerterminal, ein Fährenhafen, eine Marina mit 400 Liegeplätzen und allen notwendigen Versorgungseinrichtungen, Platz für Ausstellungen und Messen, ein Theater für Vorführungen und Aktivitäten.

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Hochseeangeln

Die Wasser um den Archipel sind reich an Fischen. Kleine Sardinen, Makrelen, verschiedene Brassenarten, bis über einen Meter lange Zackenbarsche, Mengen an Thunfischen, eine der wichtigsten Fischarten der Inseln, Schwertfische,um nur einige zu nennen. Liebhaber des ‚Big Game Fishing’ kommen hier auf ihre Kosten, nicht nur wenn sie wieder einen Weltrekordfisch an der Angel haben.

 

Fähren

Auch eine Fahrt per Fähre ist eine Schifffahrt. Während der Monate Mai bis September werden alle Inseln angefahren, teilweise aber nur einmal pro Woche. Es kann auch dann passieren, dass raue Wetterbedingungen die Fähren hindern, den sicheren Hafen zu verlassen. Drei Inseln der Zentralen Gruppe – Faial, Pico und São Jorge und die beiden Inseln der Westgruppe – Flores und Corvo, werden das ganze Jahr und mehrmals täglich miteinander verbunden. Grund für die ansonsten geringe Frequenz ist die große Entfernung zwischen den Inseln. 600 km trennen die Ostgruppe von der Westgruppe, und 400 km liegen zwischen dem Norden und dem Süden. So gibt es z.B. zwischen Santa Maria und Flores keine direkte Fährverbindung. Von Santa Maria nach São Miguel ist man etwa drei Stunden unterwegs, von dort nach Terceira fünf Stunden, dann nach Faial mehr als vier Stunden, von dort nach Flores acht Stunden und von Flores nach Corvo etwa eine Stunde. Inselhüpfen per Fähre ist auf den Azoren nur etwas für spontane, flexible Urlauber, die ausreichend Zeit haben. Die Reedereien Transmaçor und Atlânticoline betreiben den Fährbetrieb. Fahrzeit, Häufigkeit, Fährentyp und weitere Informationen kann man unter atlanticoline.pt erfahren. Fahrpläne werden nur sehr kurzfristig bekannt gegeben.