Der Golfstrom hat keine Quelle; sein Ursprung liegt im warmen Kessel des Golfes von Mexiko. Hier tankt er sich mit Wärme voll und kann von nun an Wärme und Energie spenden. Er verlässt den Golf durch die Floridastraße und fließt entlang der Küste Floridas bis zum Cape Hatteras in North Carolina. Dieses Kap dient ihm als Sprungbrett in den Atlantik, Richtung Azoren. Am Mittelatlantischen Rücken, wo die Kräfte des Erdinneren glühende Magma, flirrende Hitze, heiße Rauchfontänen nach oben schicken, nimmt der Golfstrom zusätzliche Wärme auf. Diese gibt er nun an die Inseln ab und badet sie in seinem Tropenwasser. Dass dies den Menschen, den Pflanzen, den Tieren gut tut, muss nicht betont werden.
Paradies für Wassertiere
Tiere profitieren besonders. Für viele, die sich in der Strömung treiben ließen und die dabei gut verpflegt wurden, sind die Azoren Endstation. So ist die Vielfalt und der Artenreichtum in den azoreanischen Küstengewässern zu erklären. Der Golfstrom umfließt die Inseln der Azoren und lässt Plankton und anderes Nahrhaftes zurück. Das kaum umweltbelastete Wasser, die Tiefen bis in 3.000 m und das ‚gefundene Fressen’ machen die Azoren zu einem Paradies mit geeigneter Kinderstube für Wassertiere aller Art. Nirgends sonst auf der Welt lassen sich so viele so nah an den Küsten beobachten.